Jugend stärken im Quartier
JUGEND STÄRKEN im Quartier- ein Bundesmodellprogramm seit 2015 auch im Landkreis Anhalt - Bitterfeld
Das Modellprogramm JUGEND STÄRKEN im Quartier des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und der Europäischen Union wird seit Jahresbeginn 2015 - zunächst für vier Jahre - in benachteiligten Stadt- und Ortsteilen von 178 Kommunen in 15 Bundesländern umgesetzt. Dafür stehen rund 115 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und fünf Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung.
Das ressortübergreifende ESF-Vorhaben unterstützt junge Menschen mit Startschwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf mit aufsuchender Arbeit, Beratung und Einzelfallhilfe (Jugendsozialarbeit). Ziel ist es, individuelle Hürden auf dem Weg Richtung Ausbildung und Arbeit zu überwinden und eine schulische, berufliche und soziale Integration zu ermöglichen. Ergänzend können Mikroprojekte realisiert werden, die - neben der Persönlichkeitsstärkung der Jugendlichen - insbesondere der Aufwertung von Quartieren dienen.
Weiterführende Informationen zum Programm finden sich unter http://www.jugend-staerken.de/.
Zielgruppen
Das Programm unterstützt junge Menschen im Alter von zwölf bis einschließlich 26 Jahren mit und ohne Migrationshintergrund, die
- von den Angeboten der allgemeinen und beruflichen Bildung, Grundsicherung für Arbeitsuchende und/oder Arbeitsförderung nicht mehr erreicht werden.
- wegen sozialer Benachteiligungen oder individueller Beeinträchtigungen besondere sozialpädagogische Unterstützung im Rahmen der Jugendhilfe brauchen, um den Übergang Schule-Beruf zu meistern.
Methoden
Jede Modellkommune entwickelt und erprobt Projekte im Bereich Jugendsozialarbeit, die auf die Angebote, Bedarfe und Zielgruppen vor Ort zugeschnitten sind. Dafür stehen vier methodische Bausteine zur Verfügung.
- Case Management (intensive sozialpädagogische Einzelfallarbeit)
- Aufsuchende Jugendsozialarbeit (z. B. Streetwork oder Mobile Beratung)
- Niedrigschwellige Beratung/Clearing (z. B. Anlaufstellen mit Lotsenfunktion, in denen Jugendliche eine Erstberatung erhalten)
- Mikroprojekte mit Mehrwert für das Quartier und dessen BewohnerInnen
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurden bzw. werden folgende Mikroprojekte umgesetzt:
- Tierpark Köthen (01.09.2015 - 31.01.2016)
- Klappe, die 1.ste (01.09.2015 - 31.05.2016)
- Pflanzenmarkt (01.02.2016 - 15.08.2016)
- Klappe, die 2.te (16.08.2016 - 15.08.2017)
- Abgefahren (01.03.2016 - 31.12.2016)
- Durchstarten (16.08.2016 - 15.08.2017)
- Abgefahren 2.0 (01.01.2017 - 31.12.2017)
- Kuppelofen (16.08.2017- 30.06.2018)
- Kreativwerkstatt (16.08.2017 - 30.06.2018)
- "83er - urbanArt" (01.01.2018 - 31.12.2018)
- "Kreativwerkstatt Plus (01.07.2018 - 31.12.2018)
- "Kuppelofen, der 2.te" (01.07.2018 - 31.12.2018)
- "Kuppelofen Popcorn" (01.06.2019 - 30.11.2020)
- "Kreativwerkstatt Zerbst" (01.07.2019 - 31.01.2020)
- "Ein Gig für Hang-out" (01.02.2020 - 31.07.2021)
- "83 rainbow skills" (01.09.2020 - 31.08.2021)
- "Ideenstadt" (01.02.2021 - 31.01.2022)
Projektträger im Landkreis Anhalt - Bitterfeld sind:
Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH (Bereiche Köthen und Zerbst)
Jugendclub 83 e. V. (Bereiche Wolfen und Bitterfeld)
Koordinierungsstelle:
Die Koordinierungsstelle ist beim Jugendamt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld angesiedelt. Bei Interesse sind Familien, Schulen, Fachkräfte und Personen, die mit der Thematik in Berührung kommen, herzlich eingeladen, sich mit dem Koordinator in Verbindung zu setzen.