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Industrie- und Filmmuseum Wolfen


Wer hier arbeitete, sah stundenlang kein Tageslicht. Nur unter Dunkelkammerbedingungen ist die Produktion von Filmen möglich gewesen. Die Agfa-Filmfabrik in Wolfen war die zweitgrößte Filmfabrik der Welt. Im Jahre 1936 wurde dort der erste praktikable Farbfilm der Welt hergestellt. Auf ihm drehte die UFA 1941 den ersten deutschen Farbfilm »Frauen sind doch bessere Diplomaten«. Der weit erfolgreichere Film »Münchhausen« mit Hans Albers in der Hauptrolle entstand 1942/43. Die Anlage, auf der das Filmmaterial produziert wurde, ist heute im Industrie- und Filmmuseum Wolfen zu besichtigen.

Weiß geflieste Räume zum Aufschmelzen der Emulsion, eine gewaltige Begießmaschine aus den 30er Jahren am Originalstandort sowie große dunkle Gänge zum Transportieren der mit Emulsion begossenen Unterlage vermitteln dem Museumsgast mit ihrem eigenwilligen Flair einen Hauch von Industrieromantik. Das weltweit einzige Museum seiner Art befindet sich in einem originalen Produktionsgebäude aus dem Jahre 1909. Die Ausstellung zur Industriegeschichte der Region Bitterfeld-Wolfen informiert über die Entwicklung einer landwirtschaftlich geprägten Region zu einer der größten und innovativsten Industrieregion Mitteldeutschlands.

Die Schatzkammer des Museums beherbergt eine Sammlung von über 800 Fotoapparaten, Film- und Diaprojektoren meist aus deutscher Produktion. Das Industrie- und Filmmuseum präsentiert wechselnde Sonderausstellungen zu historischer und zeitgenössischer Fotografie. Ab und zu verwandelt sich das Museum in ein Kino, das ältere und schon fast vergessene Filme auf die Leinwand bringt.