Sport verbindet! "Bewährtes fortsetzen. Neues integrieren"
Sport verbindet!
"Bewährtes fortsetzen. Neues integrieren"
Im Rahmen der Partnerschaft zwischen dem Powiat Pszczyna und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld trafen sich erstmals Vertreter des Kreissportbund Anhalt-Bitterfeld e.V., die für den Sport zuständige Mitarbeiterin aus der Landkreisverwaltung sowie Sportvereine- und Verbände aus dem befreundeten Powiat Pszczyna zu einem Austausch. Das Treffen stand unter einem besonderen Vorzeichen, war es doch gleichzeitig das erste Präsenztreffen beider Verwaltungen nach mehr als einem Jahr der Pandemie. Das Programm war „eng gestrickt“, galt es doch in den beiden Tagen vor Ort, so viel wie möglich von der Sportlandschaft im Partnerlandkreis kennenzulernen. Bereits nach dem Besuch des Aktywna Pszczyna, einem überaus aktivem Laufverein der Region, zeigten sich viele Gemeinsamkeiten in der Struktur und Arbeitsweise der Sportvereine. Die kleine Delegation aus Anhalt-Bitterfeld sowie Vereinsvertreter kamen schnell ins Gespräch und waren sich darüber einig, die Verbindung nicht abbrechen zu lassen. Der folgende Tag startete mit einem Treffen mit dem UKS PlessWave, einem Wassersportverein. UKS PlessWave organisiert Sportcamps, Segeltörns, kostenfreie Sommercamps für Kinder und Kanutouren. Sie sagen von sich selbst, dass sie alles rund um das Wasser lieben und nennen neben den Segelbooten und Kajaks auch Motorboote und Ski (nicht nur Wasserski!) ihr eigen. Der Verein Anbieter von Kursen zum erlangen des Segelscheines oder des Motorbootführerscheines. Alles bewegt sich überwiegend im breitensportlichen Bereich. Leider war die Wassersportsaison bereits zu Ende, so dass ein vor Ort Besuch an der Pfadfinderstation Stanica in Wisła Wielka nicht mehr möglich war. Vom Wasser ging es auf der Straße weiter... Der UKS Avatar gab uns einen beeindruckenden Einblick in seine Leidenschaft zum Radfahren. Obwohl UKS Avatar ein sehr junger Verein und erst 2017 gegründet worden ist, können bereits herausragende Ergebnisse präsentiert werden. Ob bei den polnischen oder schlesischen Meisterschaften, Radsportler des UKS Avatar haben bereits viele Siege und Platzierungen erreicht. Aber, und das betonte der Trainer immer wieder: „Beim Radfahren geht es nicht nur um Rennen und Wettkampf, sondern in erster Linie um einen gesunden Lebensstil. Durch das regelmäßige Training lernen die Sportler ihren eigenen Körper kennen, lernen Schwächen zu überwinden und Ihre Stärken zu entwickeln.“ Stolz informierte der Trainer, dass der Verein keine Nachwuchsprobleme hat. Sie betreiben keine aktive Mitgliedergewinnung. Der Verein selbst zieht mit seiner Öffentlichkeitsarbeit und seinen Erfolgen die Mitglieder an. Der Verein ist leistungssportlich bezogen, d.h. die Sportler (Mädchen und Jungen) werden auf den Profisport vorbereitet. Wichtig war dem Verein darauf hinzuweisen, dass diejenigen Sportler, die den Sprung in den Profisport nicht schaffen, nicht ausgeschlossen werden, sondern weiterhin im Verein trainieren können. UKS Avatar verdeutlichte wie Breitensport, Jugendarbeit und Spitzensport gut voneinander profitieren können.
Unseren polnischen Kollegen lag es am Herzen, die Breite der Sportangebote im Powiat Pszczyna zu zeigen. So begann Tag zwei in den frühen Morgenstunden mit einem Besuch bei UKS Plessbad Pszczyna, einem Badmintonverein. Die Vertreter des Sportes aus Anhalt-Bitterfeld wunderten sich sehr, in den frühen Morgenstunden mit einem Sportverein zusammen-zutreffen, denn in der Regel findet Vereinssport in den Nachmittags- und Abend-stunden statt. Das Rätsel löste sich schnell. Bereits beim Betreten der Badmintonhalle wuselten mehr als 20 Mädchen und Jungen in schwarz-weißer Trainingsbekleidung durch die Halle. Alles sah nach einer Sportstunde aus … und dies war es auch! Der UKS Plessbad rekrutiert seine Mitglieder u.a. aus den Grundschulen. Die Sportlehrerin berichtete stolz, dass die Grundschule Pszczyna zwei der drei Wochenstunden Sport in den Klassenstufen 1-3 zum Erlernen von Badminton nutzt. Sowohl die Sportlehrerin, als auch der Verein haben damit einen win-win Situation. Bei einem kleinen deutsch-polnischen Match zeigten die Kleinsten ihr Können und stellten die Vertreter aus Anhalt-Bitterfeld klar in den „Badmintonschatten“. Der Tag endete mit einem Zusammentreffen des regionalen Wandervereines und dem UKS Posir, einem Volleyballverein. Der breitensportlich aufgestellte Wanderverein organisiert u.a. auch geführte Bergwanderungen, z.B. in die nahe gelegenen Beskiden oder in die Berge der Hohen Tatra. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie angstregend derartige Touren sein können, erhielten die Vertreter aus Anhalt-Bitterfeld bei einer kleinen Wanderung zum Klimczok, einen Berg in den Beskiden.
Last but not least gab es für die für den Sport zuständige Mitarbeiterin der Landkreisverwaltung ein Wiedersehern mit dem Verantwortlichen Leiter des UKS Posir Pszczyna. Der Verein nahm bereits mehrfach am Jugendpokal des VC Bitterfeld-Wolfen e.V. teil, auch Gegenbesuche der Mädchenmannschaft des VC Bitterfeld-Wolfen e.V. in Pszczyna gab es bereits. UKS Posir ist sehr an einer weiteren Zusammenarbeit und einem sportlichen Austausch interessiert und verwies bereits auf das anstehende Turnier im Spätsommer.
In einem Zusammentreffen mit der Landrätin, Frau Bandola betonte Bianca Laukat, Europabeauftragte und für den Sport und die Partnerschaft zuständige Ansprechpartnerin im Landkreis bereits das gelungene Treffen im Zeichen der Partnerschaft und des Austausches. Beide Seiten hoffen, dass der „Funke“ zwischen den SportvertreterInnen übergesprungen ist und im kommenden Jahr den Sportaustausch zwischen beiden Regionen intensiviert werden kann. Ein klares Bekenntnis hierfür gab es bereits vom Geschäftsführer des Kreissportbund Anhalt-Bitterfeld e.V., Uwe Tonat. „Wir müssen jetzt mögliche Partnervereine in Anhalt-Bitterfeld ansprechen“, so Uwe Tonat. Als gute Beispiele einer funktionierenden Zusammenarbeit stehen die Partnerschaft zwischen dem FC Stahl Aken e.V. und dem Fußballverein Laka oder die Kontakte zwischen dem VC Bitterfeld-Wolfen e.V. und den jungen Volleyballerinnen des UKS Posir Pszczyna. Für Bianca Laukat ist es wichtig, den sportlichen Wettkampf nicht an erster Stelle zu stellen. Es geht vorrangig darum, dass sich (junge) Menschen aus beiden Regionen Begegnen, sich austauschen und Spaß haben. Gemeinsam etwas bewegen – so die Herausforderung(en) für die kommenden Jahre.